Miranda

Geschlecht:   Hündin, kastriert
Alter:            geb. November 2012
Rasse:           Mischling

Grösse:          ca. 55 cm

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Miranda wurde auf den Straßen von Santorini gefunden. Sie war eine fröhliche und sehr liebe Hündin. Über ein Jahr lebte sie in unserem Tierheim und genoss die Zuwendung der Helfer und die langen Spaziergänge am Meer. Was wir da noch nicht wussten war, dass Sie irgendwann im Welpen oder Junghundealter von jemanden geschlagen oder getreten wurde... und zwar so ungünstig, dass dies ihr Leben auf dramatische Weise beeinflussen sollte.

Schließlich bekam Miranda nach über einem Jahr im Tierheim die Chance nach Deutschland ausfliegen zu können. Hier zeigte sie in ihrer Pflegestelle nach einigen Wochen plötzlich einen heftigen Krampfanfall, der nicht mehr aufhören wollte. Sie kam stationär in die Notaufnahme in eine Tierklinik und musste in Vollnarkose gelegt werden, damit der Anfall überhaupt aufhörte. Am nächsten Tag krampfte sie noch einmal, aber nicht mehr ganz so heftig. Danach erholte sie sich zusehends. Es wurden einige Untersuchungen gemacht und es stand der Verdacht im Raum, dass sie irgendwo eine giftige Substanz aufgenommen hatte. Wir hofften, dass es bei diesem einen Anfall bliebe. Doch schon nach 10 Tagen bekam sie den nächsten noch heftigeren Anfall... ein CT und eine Hirnwasseruntersuchung folgten und brachten ein Ergebnis an den Tag, das genauso außergewöhnlich wie verhängnisvoll war.

Miranda hatte ein "Loch" zwischen der Stirnhöhle und Ihrem Schädelinneren, dort wo eigentlich eine knöcherne Wand sitzt und das Gehirn schützt. Gehirnmasse hatte sich bereits in die Stirnhöhle gedrückt. Das führte dazu, dass jeder Atemzug sämtliche Keime direkt an das Gehirn heran führte. Ihr Rückenmark war durchseucht von Keimen, sie hatte eine ausgeprägte Hirnhautentzündung entwickelt, die zu diesen nicht mehr zu stoppenden Krampfanfällen führte und immer weiter führen würde. Tagelang machten sich ihre behandelnden Tierärzte Gedanken, ob es noch Hilfe gibt... erkundigten sich bei Fachkollegen in der Schweiz und in Österreich. Es gab keine Operationsmöglichkeit, selbst die besten Neurochirurgen in der Schweiz sahen hier keine Möglichkeit. Auch eine konservative Behandlung war nicht erfolgversprechend möglich. Selbst wenn man sie auf dauerhaftes Antibiotikum gesetzt hätte, wären immer wieder resistente Keime in ihr Hirn vorgedrungen und hätten permanent zu massiven Infektionen geführt und ihr Leben zu einer ständigen Qual gemacht... nicht zu bändigende Krampfanfälle.. Lähmungen... Absterben von Gehirnzellen... Infektionen über Infektionen und vieles mehr hätte sie ertragen müssen und hätte vermutlich selbst unter dieser Behandlung und mit diesen Qualen nur noch kurze Zeit gelebt. Diese Qual wollten wir ihr nicht zumuten. Wir mussten sie gehen lassen.

Die Ärzte sagten, dass vermutlich ein schwerer Schlag oder ein Tritt an den Vorderschädel im Junghundealter zu diesem Knochendefekt geführt hatte. Womöglich ein einziger brutaler Moment, ein ungerechtfertigtes tierverachtendes Ausrasten irgendeines Menschen auf Santorini dem kleinen Welpen oder Junghund Miranda gegenüber, nahm ihr nun nach nur knapp zwei Jahren Lebenszeit ihr  Leben genommen. Wut keimt hoch, aber selbst diese Wut vermag nichts mehr zu ändern.

Wir danken ihren behandelnden Ärzten und ihrer Pflegestelle, die sie liebevoll bis zum Schluss betreut und begleitet hat. Wir sind traurig... aber auch dankbar, dass sie den Weg zu uns fand und wenigstens ein Stück Glücklichsein abbekommen hat in ihrem kurzen Leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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 © TSV Santorini e.V.