Katzenfamilie, Kapitel I
Hallo, ich bin Phönix!
Am 10.03.2011 kam ich in mein
neues Zuhause und fand dort Kratzbäume, verschiedene
Heizungshängematten, viel Spielzeug und ein seltsames kleines
graues, halbnacktes Tier mit Fledermausohren vor. Nach erstem
Erstaunen habe ich dann festgestellt, dass Gismo auch eine (schon
etwas ältere) Katze ist und nach den normalen Anfangsreibereien
haben wir uns angefreundet und ich habe alles angestellt, was Gismo
mir so gezeigt hat (einiges davon nennen die Zweibeiner „Unfug“). So
gingen einige Dekosachen und Blumenvasen (was hier so alles herum
stand…) und Futterschüsseln zu Bruch, aber die „Dosenöffner“ haben
das ganz gelassen hingenommen.
Ich finde es hier prima: Die
Verpflegung ist klasse, hier gibt es einen Balkon (das Netz stört
etwas), ich habe meinen eigenen Hof zum spielen und ich darf fast
alles. Ich habe gelernt Türen aufzuschubsen und aufzuhakeln. Das
klappt auch mit Schranktüren und Schubladen ganz gut. Ich verstehe
nur nicht, weshalb Frauchen so ein Gewese macht, wenn ich im Flur
die Schrankschublade aufmache und mit meinen Pfoten darin
herumwühle. Gerade als ich schon einen Großteil ausgeräumt hatte kam
sie zeternd angelaufen und hat alles wieder eingeräumt. Ich wollte
doch nur Ordnung schaffen – da ist vielleicht ein Krimskrams in der
Schublade, den braucht keine Katze!!!
Da ich gelegentlich bei Herrchen
und Frauchen im Bett schlafe (Couch und Hängematte sind auch sehr
bequem) habe ich ganz schnell herausgefunden, wie man Herrchen ganz
früh aus dem Bett bekommt: Mit Anlauf auf Bauch oder Brust
gesprungen steht dieser sofort auf und macht Frühstück! Aber auch
Füße mit den Krallen unter der Bettdecke „ausgraben“ ist äußerst
wirkungsvoll, macht aber mehr Arbeit….
Wobei diese Arbeit von den
anderen Fellnasen durchaus anerkannt wird. Die stehen dann hinter
mir und warten nur darauf in die Küche zu sprinten und Futter zu
verlangen.
Tja, und dann liebe ich
natürlich Kartons in allen Größen. Einer steht hier immer herum, den
kann ich dann mit meine Zähnen bearbeiten und mir zurecht „zupfen“.
Dieses kreative Umgestalten habe ich dann auch den beiden
Katzendamen beigebracht mit dem Ergebnis, dass wir zeitweise zu
dritt wie wild rupfen und die Fetzen in der Wohnung verteilen.
Frauchen kommt dann mit Schaufel und Besen um alles wegzukehren.
Also mich stören diese Kartonschnipsel nicht!
Die Zärtlichkeiten kommen
natürlich auch nicht zu kurz. Immer wenn ich schmusig bin überfalle
ich einen der Zweibeiner und lasse mich durchkneten und streicheln
(die nennen das „Kampfschmusen“). Das funktioniert auch sehr gut,
wenn ich bei schlechtem Wetter mal durchgenässt aus dem Hof komme:
eine Runde „Trockenschmusen“ und schon ist die Nässe weg. Regen
macht mir nichts aus, allerdings mag ich dieses weiße Zeugs im
Winter nicht so.
Da an einem Auge der Tränenkanal
nicht durchlässig ist habe ich ein „Triefauge“. Wenn es mal wieder
ganz so arg tränt, dann kommt einer meiner Katzeneltern und macht
das Auge ganz vorsichtig sauber. Ich habe das Gefühl, dass es die
beiden überhaupt nicht stört.
Überhaupt sind Herrchen und
Frauchen katzenmäßig in Ordnung. Ich darf überall hin, sogar auf die
Küchenzeile und beim Kochen zuschauen. Hierbei habe ich tolles
Spielzeug entdeckt: Gemüseschalen (Kartoffeln und Gurke), aber am
besten Spargelschalen, denn diese reißen nicht so schnell. Die kann
man auf den Boden werfen und durch Wohnung und Hof tragen. Damit ich
diese auch ja wieder finde verstecke ich sie dann in Herrchens Bett.
Zwar schimpft dann keiner, aber Begeisterungsstürme löste die Aktion
auch nicht aus, seltsam nicht?
Da ich beim spielen sehr
übermütig bin und Gismo aufgrund seines Alters und der Größe nicht
so mithalten kann, hatten Herrchen und Frauchen beschlossen, dass
ich einen jüngeren – robusteren – Spielkameraden brauche. So kam
Sparky zu uns. Aber das erzählt sie am besten selbst.
Zusammengefasst, geht es mir
sehr gut, auch wenn ich manchmal etwas von den zwei raufwütigen
Katzendamen genervt bin. Aber ein großer Kater muss ja hier die
Stellung halten (Gismo als halbe Portion zählt da nicht)!
Ich muss jetzt mal nach dem
rechten schauen, man weiß ja nie, was die beiden „Weiber“ gerade
wieder aushecken…
Ein fröhliches Miau, Euer Phönix
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