Wizzy Dumbledore lebte in Kreta auf der Straße und wurde seit dem
Sommer 2017 an einer Futterstelle von den dortigen Tierschützern
betreut.
Wizzy ist ein sehr freundlicher und anhänglicher Kater, der ständig
Nähe und Aufmerksamkeit sucht. Er lässt sich gerne streicheln und
auch hochheben, ist selbstbewusst und weiß was er will, verhält sich
den anderen Katzen gegenüber jedoch nicht dominant.
Im Juni 2018 wohnte
Wizzy für drei Wochen im Zuhause unserer befreundeten
Tierschützerin, da er gegen Giardien behandelt werden musste. Dort zeigte er sich sehr ruhig und unauffällig,
sprang nie auf irgendetwas, ignorierte sowohl den dort lebenden
Hund, als auch andere Katzen. Er streifte ihr ständig um die Beine,
um Aufmerksamkeit zu bekommen und gefüttert zu werden. Eines Tages
ist er allerdings durch die Haustür stiften gegangen und zu seiner
Futterstation zurückgekehrt.
Da einige Anwohner die vielen Katzen an der Futterstelle inzwischen
nicht mehr tolerieren, hatte unsere befreundete Tierschützerin große
Angst, dass ihnen etwas zustößt. Deswegen sollte der liebe Wizzy so
schnell wir möglich von der Straße!
Nun war es endlich so weit und Wizzy konnte mit Flugpaten zu uns
nach Deutschland reisen. Er wartet jetzt in seiner Pflegestelle
in Leun darauf,
endlich ein eigenes Zuhause zu finden!
Bericht der Pflegestelle:
Wizzy ist ein ganz lieber und ruhiger Kater, der einige Zeit
gebraucht hat, um sich an sein neues Leben zu gewöhnen. Bisher hat
er eigentlich kaum Spielverhalten gezeigt, aber er sucht sehr die
Nähe seiner Menschen und möchte gerne bei allem dabei sein. Wizzy
ist niemals aufdringlich, sondern setzt sich immer ganz brav und
geduldig neben seine Menschen, bis er Aufmerksamkeit bekommt. Er
genießt seine Streicheleinheiten total und schnurrt oftmals schon,
wenn er seine Bezugspersonen nur anguckt.
Anfänglich hat Wizzy sich fast immer in seinen Pappkarton
zurückgezogen, inzwischen hat er aber gemerkt, dass Sofa und
Katzenbett deutlich bequemer sind. Generell scheint er sich in der
Wohnung sehr sicher zu fühlen, bisher hat er noch kein einziges Mal
Interesse an der Außenwelt gezeigt. Ganz im Gegenteil: Wenn die
Wohnungstür geöffnet ist, sucht er sogar eher das Weite und auch den
Balkon wollte er noch kein einziges Mal erkunden.
Wizzy wurde leider noch in Kreta positiv auf das feline
Immundefizienz-Virus (FIV) getestet. FIV ist für Menschen völlig
ungefährlich, da sie sich nicht damit anstecken können. Zwischen
Katzen wird FIV hauptsächlich über größere Bisswunden oder
Sexualkontakte übertragen, weswegen sich zusammenlebende, kastrierte
Wohnungskatzen so gut wie gar nicht gegenseitig anstecken können. Es
besteht die Möglichkeit, dass sich aus einer Infektion mit FIV das
sogenannte Katzen-AIDS entwickeln kann. Allerdings zeigen viele
FIV-positive Katzen über Jahre hinweg keinerlei gesundheitlichen
Probleme, vor allem, wenn sie als Wohnungskatzen wenig Stress
ausgesetzt sind.
Als Wizzy in Deutschland ankam, war er sehr verschüchtert und in
keinem guten Zustand. Er war sehr mager, hatte starken Durchfall und
sein Fell war struppig und verdreckt. Beim Tierarzt stellte sich
heraus, dass er eine Infektion mit dem felinen Coronavirus (fCoV)
hat, was wahrscheinlich den Durchfall hervorgerufen hat. Zudem wurde
sein Alter von der Tierärztin auf eher 10 Jahre geschätzt, wobei das
auch seinem harten Leben als Straßenkatze geschuldet sein kann.
Auch die fCoV-Infektion kann sich nicht auf Menschen übertragen. Da
infizierte Katzen es in ca. 90 % der Fälle schaffen, den Virus zu
bekämpfen, wird im Moment regelmäßig getestet, ob Wizzy ihn noch
ausscheidet. fCoV wird leider sehr leicht auf andere Katzen
übertragen, weswegen z.B. in Tierheimen oder größeren Katzengruppen
fast alle Katzen Träger des Virus sind. Wir wollen dennoch
vermeiden, dass Wizzy eine gesunde Katze ansteckt, deswegen sollte
er im Moment nur mit anderen positiven Katzen zusammenleben. Bei
etwa 5 bis 10 % der infizierten Katzen kann das Virus mutieren (vor
allem bei Stress) und eine tödlich verlaufende Erkrankung kann
ausbrechen (FIP). Im Moment geht es Wizzy allerdings sehr gut, er
hat an Gewicht zugenommen und sein Fell ist wieder ganz weich und
glänzend geworden. Sein Durchfall ist auch fast komplett
verschwunden, nur manchmal hat er noch einen etwas weicheren Stuhl.
Aber auch das wird sich sicherlich normalisieren, sobald der fCoV
aus seinem Körper verschwunden ist.
Der arme Kerl hat also schon einiges durchmachen müssen und wir
wünschen uns so sehr, dass er endlich ein Zuhause bei lieben
Menschen findet. Haben Sie ein Herz für Wizzy? Dann nehmen Sie
einfach Kontakt mit uns auf, wir helfen Ihnen gerne bei allen
weiteren Fragen.
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