Grisu lebte mit seiner Mama und seinen beiden kleinen
Geschwistern bei der Pension, in der wir während unseres
Tierschutz-Einsatzes in Santorini wohnten. Grisus Mama war so
unglaublich dünn und winzig, dass der Gedanke, sie einfach dort
ihrem Schicksal zu überlassen, uns das Herz brach. Sie war selbst
fast noch ein Katzenkind und musste sich von Essensresten aus den
umliegenden Mülltonnen und dem, was ihr mitleidige Touristen vom
Tisch gaben, ernähren. Und dazu ihre drei Katzenbabies säugen! Einen
weiteren Wurf würde die zarte Katzenmama nicht überleben, das war
uns gleich klar. Aber was tun? Keine Katzenpflegestellen auf der
Insel und alle, die wir im Lauf unserer Tierschutzwoche fragten, ob
sie die kleine Katzenfamilie aufnehmen könnten, sagten Nein. Zu
wenig Platz, zu wenig Zeit, schon zu viele Tiere...... wir
verzweifelten langsam. Aber da kam der unvermutete Rettungsanker:
Virginia, die Vorsitzende des Vereins VOCAL, Kreta, kam uns in
Santorini besuchen und erklärte sich kurzerhand bereit, die vier
süßen Fellnasen mit zu sich nach Kreta zu nehmen! Dort sollten sie
so lange bleiben, bis sie fertig geimpft und bereit zur Ausreise
nach Deutschland sein würden! Uns fiel ein Stein vom Herzen! Als
Virginia uns nach ein paar Wochen darüber informierte, dass ein
lieber Freund aus Deutschland die Katzenfamilie adoptieren würde,
freuten wir uns für die vier Süßen! Aber wie das Schicksal so
spielt, klappte das mit der Adoption dann doch nicht so ganz. Der
bereits vorhandene und schon ältere Kater fand den Zuwachs gar nicht
toll und der neue Besitzer wandte sich schließlich hilfesuchend an
uns. Natürlich nahmen wir die vier Fellnasen sofort unter unsere
Fittiche, wir freuten uns so, die kleinen Gesichtchen wieder zu
sehen :-)Und da sind
sie nun und suchen alle vier ein endgültiges Zuhause! Man kann sie
in Riedstadt besuchen und kennen lernen!
Bericht der Pflegestelle:
Grisu ist der kleinste der
drei Geschwister, aber wie sagt man so schön: "Klein, aber oho!!"
Was er an körperlicher Größe nicht hat, das macht er durch Mut und
Selbstbewusstsein wieder wett. Schon in Santorini, als wir die drei
ängstlichen Mini-Kätzchen eingefangen hatten, stellte er sich in der
Box schützend vor seine zwei Geschwister und fauchte und spuckte, so
eindrucksvoll er konnte. (daher auch sein Name!) Dabei stampfte er
auch noch mit der Vorderpfote auf und guckte mich so böse an, dass
ich wirklich Angst bekommen hätte, wenn es nicht so süß gewesen wäre
;-) Nun, da die drei Racker wieder bei mir gelandet sind, wird nicht
mehr gefaucht und gespuckt, es darf mittlerweile auch gestreichelt
werden. Aber nur, wenn Mami in der Nähe ist oder wenn die Kleinen
müde sind. Dann ist alles erlaubt. Knuddeln, hochheben, Öhrchen
kraulen......das wird mitunter auch mit wohligem Schnurren
quittiert. Wenn Grisu und seine Geschwister im Spielmodus unterwegs
sind, dann heißt es entweder aus dem Weg gehen oder mitmachen und
die Federangel schwingen! Streicheln ist dann völlig indiskutabel,
Action ist gefragt! Alle drei haben "Hummeln im Hintern" und toben, rennen
und klettern für ihr Leben gern! Ab und zu gibt es auch "Die Drei von
der Tankstelle", denn es wird immer noch gerne an Mami genuckelt. Da
kann das Bäuchlein noch so voll sein, denn natürlich wird
mittlerweile alles gefressen, was in den Napf kommt, aber bei Mutti
nuckeln ist so beruhigend.
Wir wünschen uns für Grisu
ein Zuhause mit einem seiner Geschwister oder zu einer anderen
Jungkatze, gerne auch mit der Möglichkeit zum Freigang oder
zumindest mit einem gesicherten Balkon. Grisu und seine Geschwister
sind tobende Kinder gewohnt, also "familiengeeignet". |