Wir wurden von englischen Touristen Mitte Mai auf Pearl und ihre
fünf Kitten aufmerksam gemacht. Die kleine Katzenfamilie schnorrte
sich in Oia so durch und war dem Paar aus London insbesondere
dadurch aufgefallen, dass sowohl Mama als auch Kitten sehr
menschenbezogen waren. Sie baten uns um Hilfe, zumal eines der
Kleinen sehr verklebte Augen hatte und deutlich kleiner war als
seine Geschwister.
Also
machten wir uns bei unserem Santorini-Aufenthalt auf die Suche nach
der Familie und wurden auch fündig. Mama Pearl kam sofort zu uns und
ließ sich ohne Scheu streicheln. Sehr ungewöhnlich für eine
Straßenkatze. Wir nehmen an, dass sie einmal so etwas wie ein
Zuhause hatte. Nun lebte sie mit ihren Kitten in der Nähe eines
Parkplatzes und hatte dort eine windgeschützte Nische gefunden.
Irgendjemand hatte wohl Mitleid und so fanden wir eine Schüssel mit
eingeweichtem Brot, die man den Kätzchen hingestellt hatte. Wir
brachten es nicht übers Herz, sie einfach dort zu lassen und
Christina erklärte sich glücklicherweise bereit, Pearl und ihre
Babies aufzunehmen.
Nun
hatten wir am 21.6. einen Flugplatz für die schöne Schildpattkatze,
die in der Zwischenzeit sehr genervt war von den Kitten, zumal zu
den fünf eigenen auch noch sechs mutterlose Kätzchen dazu kamen,
eine ziemlich aktive Rasselbande. Alle konnten schon alleine fressen und
sind mopsfidel, waren aber eben noch zu jung für die Einreise nach
Deutschland. Ihre Kitten wurden alle im Laufe der nächsten Monate
zu uns geholt und haben bereits tolle Familien gefunden. Jetzt fehlt
nur noch Mama Pearl das große Glück, ein eigenes Zuhause zu finden!
Man kann sie jederzeit in ihrer Pflegestelle in
Darmstadt
kennenlernen.
Bericht der Pflegestelle:
Unsere liebe Pearl kam Ende Juni zu uns und hatte zunächst große
Schwierigkeiten, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen. Nach einer langen Zeit auf der Straße hielt
sie wenig davon, bei uns in der Wohnung zu leben. Sie versuchte
auszubrechen, tobte sich auf unserer Couch aus und ließ sich
überhaupt nicht anfassen.
Das machte auch die Tierarztbesuche äußerst schwierig. Nur mit Mühe
ließ sie sich einfangen und wir hatten die Hoffnung schon
fast aufgegeben, Freunde zu werden.
Da Pearl ihre Kinder schrecklich vermisste, entschieden wir uns, sie
alle auch noch zu uns zu holen, in der Hoffnung, es würde sich alles
bessern und das tat es auch. Seit dem ist Pearl viel fröhlicher und zutraulicher
und es wird jeden Tag besser! Obwohl Pearls leibliche Babys
schon längst vermittelt sind, nimmt sie jeden Katzennachwuchs, den
wir bekommen, an, als ob es ihr eigener wäre.
Pearl hat sich inzwischen um 180 Grad gedreht! Man kann natürlich nicht davon
ausgehen, dass sie mit ihren 8 Jahren innerhalb von ein paar Monaten
zur größten Schmusekatze der Welt wird, aber sie ist auf dem besten
Weg dazu. Sie kommt zur Tür, wenn wir nach Hause kommen, setzt sich
freudestrahlend vor den Kühlschrank, in der Hoffnung, dass sie ein
Stück Pute bekommt (das liebt sie über alles) und legt sich danach
zu uns auf das Sofa. Pearl lässt sich auch gerne streicheln, aber
sie entscheidet, wann sie es möchte. Sie ist eine absolut treue
Katze und dackelt ihrem Dosenöffner, sobald sie Vertrauen gefasst
hat, brav hinterher. Ihre Fellfarben sind, seit wir Freunde geworden
sind und sie auch dem Essen des Dosenöffners vertraut, deutlich
stärker und schöner geworden.
Pearl sollte eine neue Familie finden, die eher keine kleinen Kinder
hat, ihr viel Geduld entgegenbringt und ihr auch Freigang
bieten kann, denn das vermisst sie sehr. Pearl ist eine Katze, die
zwar
nicht direkt herumtollt und auf dem Schoß liegt, aber wenn man ihr
die nötige Zeit schenkt wird man merken, dass sie eine unglaublich treue und liebe
Seele ist, die einen liebevollen und verständnisvollen Dosenöffner
mehr als verdient hat.
Wir haben für Pearl eine Rettungspatin gefunden!
Ein ganz herzliches Dankeschön an Frau
Fritz! |