Hallo lieber TSV Santorini,
wir, mein Kumpel
Morrison und ich, Tony, sind nun gut sechs Monate
in unserem neuen zu Hause. Darum wollten wir uns mal melden. Da ich
in unserer gemischten Vierer-WG (Zweibeiner-Vierbeiner) das
Alphatier bin, habe ich beschlossen, das jetzt in die Pfote zu
nehmen. Morrison und ich haben uns hier bei unseren Dosenöffnern gut
eingelebt. Alles läuft nach unseren Wünschen und wir haben unsere
Menschen gut im Griff. Beide behaupten, ich hätte den Schalk im
Nacken sitzen und wäre manchmal ziemlich anstrengend und eine kleine
Quasselstrippe. Na ja, aber seien wir ehrlich, manchmal sind die
Zweibeiner aber auch schwer von Begriff. Da stehe ich z.B. vor dem
Schrank, wo unsere Spielsachen und Leckerli aufbewahrt werden. Und -
was passiert? Eben gar nichts, da muss ich doch mein Begehr
stimmlich unterstreichen. Und eine gute Kommunikation ist doch auch
sehr wichtig, oder was sagt ihr dazu?
Dickköpfigkeit, Zielstrebigkeit und eine ausgeprägte Neugier gehören
auch zu meinen Charaktereigenschaften - meinen zumindest meine
Zweibeiner. Aber beide können mir nicht wirklich böse sein, selbst
wenn ich etwas anstelle, denn ich bin auch sehr charmant und habe
ein einnehmendes Wesen. Hier ein Beispiel: Ein ganz normaler
Sonntagmorgen mit Frauchen in der Küche - Herrchen ist noch im Bad.
Ich springe auf den schon gedeckten Tisch, schließlich liegen dort
viele interessante Dinge, doch Frauchen hebt mich runter. Damit bin
ich logischerweise überhaupt nicht einverstanden. Jetzt kommen meine
oben genannten Charaktereigenschaften zum Vorschein. Frauchen
meinte, sie hätte mich gefühlte 50 Mal vom Tisch gehoben. Also
ehrlich, sie neigt schon ein klein wenig zu Übertreibungen.
Mein Kumpel Morrison interessierte sich derweil für die noch rohen,
auf der Spüle liegenden, Frühstückseier und kickt eins davon runter.
In der Zwischenzeit hatte ich mir das andere vorgenommen - immerhin
ein super Spiel. Nur schade, dass die Dinger so schnell kaputt
gehen. Morrison findet die Folienverpackung von den Brötchen sehr
interessant und kaut Löcher rein. Ich nutze die Zeit, in der mein
Frauchen die Brötchen in Sicherheit bringt und zerre die lecker
riechende Wurstpackung vom Tisch. Ihr strenges "Nein!" überhöre ich
natürlich geflissentlich und versuche mit einem gewagten Hechtsprung
meine Beute in Sicherheit zu bringen. Aber sie ist schneller als ich
mit der schweren Wurstpackung und so schaffe ich es nicht
rechtzeitig in mein Versteck. Frauchen und Herrchen sind sowieso der
Meinung, ich hätte auch einige Verhaltensweisen eines Hundes. Derlei
Vergleiche verbitte ich mir als gestandener Kater natürlich.
Während mein Frauchen mir und der Wurstpackung hinterherjagt, hatte
mein Kumpel Morrison die Idee mit dem einlaufenden Wasser zu
spielen, womit Frauchen die Eier abschrecken wollte. Was zur Folge
hatte, das die komplette Spüle samt Ceranfeld unter Wasser steht.
Frauchen war schon sehr genervt, aber musste trotz allem noch
lachen.
Zum guten Schluss hatte sie auch noch eine brillante Einsicht. Bevor
man zwei unausgelastete Katzen nicht bespaßt hat, sollte man kein
Frühstück vorbereiten. Na also: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt.
Zugegebenermaßen sind Frauchen und Herrchen meistens sehr tolerant.
Natürlich weiß ich auch sehr genau, wie ich meine Menschen umgarnen
kann. Okay, okay, als ich im Wohnzimmer auf dem Balken saß, eins
meiner Klappmesser ausgefahren habe, es dann in die Tapete gehauen
habe um sie dann genussvoll von der Wand zu ziehen, war ihre
Toleranzgrenze fast erreicht. Herrchen hat geschimpft, aber ich habe
natürlich Widerworte gegeben und ihn ganz frech angeschaut, sodass
Frauchen lachen musste. Na ehrlich, ich wäre nicht Tony, hätte ich
es nicht ein zweites Mal probiert. Ja, ich gebe es zu, auch ein
drittes und viertes Mal. Na ja, da habe ich zum ersten Mal Erfahrung
mit der Wasserspritze machen müssen. Aber Hartnäckigkeit ist mein
zweiter Vorname, also habe ich mir einen Kampf auf Augenhöhe mit
Herrchen geliefert. Ich würde sagen, es ging unentschieden aus.
Schließlich habe ich doch nachgegeben, ihr wisst schon, der
Klügere.....
Ich habe die blöde Tapete dann in Ruhe gelassen, vorerst zumindest.
Ich verstehe auch nicht, wie man so einen Hype um ein bisschen
Papier machen kann. Ich hatte doch meinen Spaß damit. Zweibeiner
eben, engstirnig und setzen ihre Prioritäten definitiv anders als
unsereins. Natürlich war ich klitschnass, Herrchen durfte mich dann
trockenreiben, denn nachtragend bin ich nicht.
Mein Kumpel Morrison ist, wie ihr bestimmt mittlerweile ahnen könnt,
der ruhigere Typus. Ich würde sagen wir ergänzen uns perfekt.
Allerdings hat er so eine eigenartige Angewohnheit. Er legt sich
immer zu Herrchen oder Frauchen auf die Decke wenn die zwei auf dem
Sofa oder im Bett sind und fängt ausgiebig an zu nuckeln. Die zwei
betiteln ihn dann gerne mit solchen Ausdrücken wie z.B. unser
kleiner Kampfschmuser.
Abgesehen davon, dass mein Kumpel ein Plastik-Fetischist ist, liebt
er Wasser über alles. Also die Sache mit dem Baden von Frauchen war
ein Fiasko. Nein, nein, ich war unschuldig, ehrlich, ich habe ihn
nicht geschubst, als er auf dem Wannenrand balancierte und neugierig
nach dem Schaum geangelt hat. Ich bin nur hochgesprungen um auch
etwas zu sehen, dabei hat er die Balance verloren. Ja mein Gott, er
hat es überlebt und wir sind immer noch die besten Kumpels, er war
auch nicht sauer auf mich.
Na ja, ich könnte noch viele Anekdoten aus meinem kurzen Leben zum
Besten geben, aber ich möchte euch nicht langweilen. Alles in allem
kann ich nur betonen, dass wir uns hier mit unseren Menschen sauwohl
fühlen, wir hätten es bestimmt nicht besser treffen können. Über die
paar Unarten von Herrchen und Frauchen schauen wir ganz nonchalant
hinweg, jeder hat ja so seine Macken. Übrigens: was die Sache mit
dem Alphatier angeht, ist Herrchen ganz anderer Meinung als ich.
So, jetzt habe ich euch einen kleinen Einblick in unser Leben
gegeben. Das wichtigste jetzt zum Schluss. Ich wollte mich, auch im
Namen meines Kumpels Morrison, bei Frau Seyferth, Flora und ihrem
Sohn, wo wir unsere ersten Lebensmonate verbringen durften und die
uns liebevoll umsorgt haben ganz, ganz herzlich bedanken. Und
natürlich bei allen anderen Helfern die ich nicht namentlich kenne.
Sie alle waren daran beteiligt, uns ein neues, schönes Heim zu
ermöglichen.
Alles in allem fühlen wir uns pudelwohl (warum gibt es kein 'katzenwohl'
- wir werden immer diskriminiert den Hunden gegenüber). Auch ich
möchte mich bei den Helfern, welche uns ein so sorgenfreies,
glückliches Leben ermöglicht haben, bedanken.
Ciao - bis zum nächsten Mal!
PS:
Zu guter Letzt möchten unsere Dosenöffner sich auch noch zu Wort
melden. Oh je, ich hoffe nur Frauchen wird nicht zu rührselig oder
euphorisch über uns berichten, das wäre uns sonst sehr peinlich.
Liebe Frau Seyferth - auch mein Mann und ich sind Ihnen sehr
dankbar, dass zwei so bezaubernde Fellnasen unseren Alltag
bereichern. Es wird nie langweilig mit den beiden und es gibt immer
etwas zu lachen! |