Honey kam Anfang August in die Obhut unserer befreundeten
Tierschützer, nachdem ihr Besitzer plötzlich verstorben war und sie
ihr Zuhause verlassen musste. Obwohl sie große Angst hatte, ließ sie
sich von ihrer Retterin Lee mitnehmen und an einen sicheren Ort
bringen.
Alles was wir über sie wissen ist, dass sie immer als Wohnungskatze
gelebt hatte, kastriert und ca. 7 bis 8 Jahre alt ist. Sie hatte ihr
Zuhause mit einem älteren Paar und einer weiteren weiblichen Katze
ungefähr im selben Alter geteilt. Leider verstarb die Dame vor 6
Monaten und kurz danach auch ihr Mann. Die andere Katze wird noch
vermisst; sie ist aus der Wohnung entlaufen und wird noch jeden Tag
gesucht. Es ist nicht bekannt, ob Honey sehr an der anderen Katze
hing oder nicht, da Freunde des Paares leider nicht viel über die
Katzen wussten.
Nach ein paar Tagen konnte Lee Honeys Vertrauen gewinnen und ihr
Selbstbewusstsein stärken; sie lebte von da an mit zwei
Katzenkindern auf der Pflegestelle.
Anfangs fraß sie nicht sehr gut und Lee war sich nicht sicher, ob es
daran lag, dass sie das Futter, das sie ihr anbot nicht mochte, oder
ob sie immer noch von den Ereignissen traumatisiert war. Vielleicht
lag es an beidem. Aber mit viel Geduld (und vielen verschiedenen
Futtersorten) begann sie zu fressen, besonders dann, wenn sie von
Hand gefüttert wurde!
Sie war immer sehr sanft, ließ sich von Lee streicheln und
hochnehmen und zeigte sich auch den Katzenkindern gegenüber nie
aggressiv, obwohl diese natürlich sehr neugierig waren.
Honey wurde in ihrer neuen Umgebung immer entspannter und begrüßt
ihren Menschen nun mit einem Miauen. Sie würde sehr gut zu Menschen
passen, die viel Zeit für sie haben und ihr
viel Liebe geben können. Man könnte sie auch zu ein oder zwei weiteren, freundlichen Katzen dazu vermitteln. Sie sollte weiterhin
in Wohnungshaltung leben, da sie noch nie draußen gelebt hat.
Am 28.08.21 konnte Honey dann zu uns nach Deutschland reisen und ist
in ihre Pflegestelle in Frankfurt gezogen.
Bericht der Pflegestelle:
Die zierliche Glückskatze Honey hat uns gleich zu Anfang positiv
überrascht. Wir gingen davon aus, dass sie nach den traumatischen
Erlebnissen und der stressigen Reise nach Deutschland einige Zeit
zur Eingewöhnung brauchen würde. Honey kam allerdings direkt aus der
Transportbox stolziert, hat zunächst kurz die neue Umgebung
inspiziert und sich dann sogleich auf dem Schoß breitgemacht und
zufrieden geschnurrt.
Obwohl unsere eigenen Katzen zunächst nicht so freundlich zu ihr
waren, hat Honey es mit ihrer freundlichen und souveränen Art
schnell geschafft, die beiden von sich zu überzeugen. Wenn sie
angefaucht wurde, hat sie nie ängstlich oder aggressiv reagiert,
sondern einfach akzeptiert, dass die andere Katze noch nicht so weit
ist und ihr den nötigen Raum gelassen. Trotzdem lässt sie nicht
alles mit sich machen und kann die anderen auch in die Schranken
weisen, wenn es notwendig ist.
Die zweite Überraschung war, das Honey für eine Katze in ihrem Alter
noch extrem verspielt ist. Sie mag es sehr gerne, wenn sie mit
Federangeln oder anderen Spielzeugen unterhalten wird. Am liebsten
spielt sie allerdings Fangen mit unserem einjährigen Kater oder jagt
gemeinsam mit ihm Bällchen durch die Wohnung.
Menschen gegenüber zeigt Honey sich sehr zutraulich und verschmust.
Sie sucht die Nähe und kann stundenlang auf dem Schoß ihrer Menschen
dösen. Honey fängt direkt mit dem Schnurren an, sobald man sie
berührt und wird gerne hochgehoben und herumgetragen. Sie liebt es,
auf die Schultern zu klettern und genießt die Nähe und Aussicht von
oben. Sogar beim Tierarzt hat sie direkt alle mit ihrer lieben und
sanften Art um den Finger wickeln können.
Auch bei uns hat Honey zunächst nicht so gut gefressen. Wir hatten
den Eindruck, dass sie Katzenfutter nicht wirklich kennt, da sie
viel größeres Interesse an unserem Essen hatte. Inzwischen hat sie
sich allerdings an Katzenfutter gewöhnt und ist eine gute Esserin
geworden.
Obwohl Honey wohl noch nie Freigang hatte, wollte sie von Anfang an
auf unseren Balkon. Sie liebt es, draußen zu sein, die Vögel zu
beobachten und in der Sonne zu faulenzen. Deswegen wünschen wir uns
für Honey ein Zuhause mit einem gesicherten Balkon. Mindestens eine
andere, gerne auch jüngere Katze sollte ebenfalls nicht fehlen, da
Honey das Spielen und Schmusen mit einer anderen Katze braucht. |