Lorin und seine Geschwister wurden in einem Lagerraum auf Kreta
als Kinder einer Streunerkatze geboren. Als sie gerade mal 4 Tage
alt waren, wurden die vier winzigen Katzenbabies von dem herzlosen
Besitzer des Gebäudes aus ihrem Nest entfernt und in den Garten des
Nachbarn gelegt. Dort war es kalt und feucht und die Katzenmama kam
leider nicht mehr zurück.
Die Kitten waren einige Zeit alleine, bis eine junge Frau ihr
Schreien hörte und sie mitnahm. Sie konnte ihnen allerdings nicht
die intensive Pflege geben, die sie benötigten und verfasste daher
einen Hilfeaufruf auf Facebook.
So erfuhr unsere befreundete Tierschützerin Virginia davon und holte
die Babies zu sich. Leider war das kleinste da aber schon gestorben
und Virginia hatte wenig Hoffnung, dass die anderen drei überleben
würden, da sie doch für einige Zeit alleine ohne ihre Mutter draußen
waren. Doch Virginia und die kleinen Kämpfer, die gerade mal 100 g
wogen, haben die Herausforderung angenommen und es geschafft!
In Anlehnung an ihre Retterin, die bei einer Fluglinie arbeitet,
wurden die drei nach den Flugpionieren, den Gebrüdern Wright –
Orville, Wilbur und Lorin benannt.
Orville war von Anfang an der kräftigste und er ist immer noch der
größte von den Dreien. Er hat das Potential, ein großer, stattlicher
und furchtloser roter Kater zu werden. Er hat alles immer als erster
gelernt: er war der erste, der kletterte – und auch wieder
herunterklettern konnte, der erste, der alles fing, was sich
bewegte. Wenn er ein Federspielzeug fängt, bewacht er es mit seinen
großen Pfoten und seinem angsteinflössenden Knurren, sodass keiner
seiner Brüder sich traut, es ihm wegzunehmen. Aber das bedeutet
nicht, dass er nicht der liebste und sanfteste Kater ist, wenn er
mit seinen Brüdern oder dem Hund auf der Pflegestelle spielt,
besonders wenn er gestreichelt werden und auf dem Schoß schlafen
möchte.
Wilbur sieht aus wie der Zwilling von Orville, ihr kräftiges rot ist
beinahe identisch, aber hier hören die Gemeinsamkeiten auch schon
auf. Er ist ein bisschen kleiner und hat einen völlig anderen
Charakter. Wilbur ist sehr schreckhaft. Wenn er unbekannte oder
unerwartete Geräusche hört, rennt er sofort los und sucht sich ein
sicheres Versteck. Wenn er etwas Neues lernt und dabei unsicher
wird, zum Beispiel beim Klettern, ruft er nach Virginia um Hilfe.
Sobald sie ihn auf den Arm nimmt, schnurrt er, als wäre er enorm
erleichtert, wieder in Sicherheit zu sein.
Er liebt die Gesellschaft und das Spielen mit seinen Brüdern, aber
manchmal sucht er einen Platz, wo er sich alleine hinlegt, gerne
auch auf dem Schoß oder der Brust seines Menschen. Er hat einen sehr
sanften und sensiblen Charakter. Er ist in neuen Situationen oftmals
unsicher. Falls sich das nicht ändert, wenn er erwachsen wird, muss
seine neue Familie das wissen und darauf eingehen. Manchmal ist
seine Reaktion sehr subtil und kann leicht übersehen werden, daher
müssen seine neuen Besitzer sehr einfühlsam sein.
Lorin war der kleinste als er auf die Pflegestelle kam und ist immer
noch ein bisschen kleiner als seine zwei Brüder. Man kann ihn aber
auch leichter von den anderen unterscheiden, weil er rot-weiß ist
und ein bisschen längeres und weicheres Fell hat – wie das von einem
jungen Schwan – fluffig und weich, so schön zu streicheln!
Lorin ist total unkompliziert. Er ist sehr mutig und möchte gerne
neue Dinge ausprobieren, schaut aber immer zuerst seinen größeren
Brüdern dabei zu, bevor er es selbst ausprobiert – er ist absolut
nicht dominant. Er ist sehr lieb, sanft, verspielt und sozial, genau
wie seine beiden Brüder. Er liebt es, zum Schlafen bei einem von
ihnen zu liegen, oder bei seinem Menschen.
Alle drei Kater sollten zu mindestens einer anderen Katze dazu
vermittelt werden. Ein katzenfreundlicher Hund wäre auch kein
Problem. Sie hatten auf der Pflegestelle Zugang zu einem gesicherten
Außenbereich, aber sie können keinen Freigang haben, da sie Autos
überhaupt nicht kennen. Vor der Vermittlung werden sie noch auf
FiV/FelV getestet und geimpft.
Am 13.01.22 sind die drei Brüder gemeinsam mit Flugpaten zu uns nach
Deutschland gereist und können nun in ihrer Pflegestelle in
Otzberg (bei Darmstadt) persönlich kennengelernt werden.
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