Den kleinen Lucien sahen
wir am 9. Oktober 2020 zum ersten Mal. Zu diesem Zeitpunkt war das
winzige Kerlchen geschätzte 4 – 6 Wochen alt und lebte mit seiner
Mama und seinen drei Geschwistern in Perivolos/Santorini hinter
einem Bretterverschlag eines geschlossenen Restaurants an der
Strandpromenade.
Sowohl die wunderschöne Mama als auch alle vier Kitten waren
ausgesprochen ängstlich. Trotzdem gelang es uns, die kleine Familie
regelmäßig aus ihrem Versteck zu locken, um sie zu füttern. Nachdem
wir eines Abends beobachtet hatten, dass die Kleinen langsam flügge
wurden und auf die Straße und völlig kopflos auch vor herannahende
Fahrzeuge liefen, wurde uns angst und bange. Aufgrund der Pandemie
waren außerdem ohnehin kaum Touristen auf der Insel und die letzten
noch geöffneten Restaurants in Perivolos würden binnen weniger Tage
schließen. Es reifte der Plan, die Katzenfamilie einzufangen und in
Sicherheit zu bringen. Der Gedanke, dass sie entweder überfahren
oder in Kürze ohne Versorgung zurückbleiben würden, ließ uns keine
Wahl.
Gesagt, getan! Ein paar Tage vor unserer Rückreise nach Deutschland
setzten wir unsere fünf Schützlinge auf „Diät“ und ließen eine
Mahlzeit aus, um sicher zu gehen, dass der Hunger sie in unsere
„Falle“ treiben würde. Abends machten wir uns, „bewaffnet“ mit zwei
Katzenboxen und einigen Dosen Futter mit klopfendem Herzen auf den
Weg.
Und der Plan ging auf. Nachdem zunächst die Kleinen sich hungrig in
die eine Katzenbox begeben hatten und es mir gelang, rechtzeitig die
Tür zuzuschlagen, konnte auch die Mama nicht widerstehen und bald
machten wir uns überglücklich mit der gesamten Katzenfamilie auf den
Weg in unsere Pension.
An Schlafen war in dieser Nacht natürlich nicht zu denken. Aber
dafür schliefen die fünf Fellnasen in dieser Nacht aneinander
gekuschelt mit vollen Bäuchen und in Sicherheit.
Vor unserer Abreise bot sich eine liebe Tierschützerin auf der Insel
an, die Katzenfamilie bei sich unterzubringen und sich um sie zu
kümmern, bis sie die nötigen Impfungen und Papiere für die Reise
nach Deutschland hätten.
Aber wie das Schicksal manchmal so spielt, lief nicht alles
glatt..... Durch ein versehentlich nach dem Lüften nicht
geschlossenes Fenster entwischten eines Tages die Mamakatze und
eines der Kitten. Die anschließende ausgiebige Suche nach den Beiden
brachte leider keinen Erfolg...... wir können nur hoffen, dass die
zwei Ausreißer ein sicheres Plätzchen bei netten Menschen gefunden
haben.
Die drei bei der Pflegestelle verbliebenen Kitten wuchsen und
gediehen mit Hilfe ihrer Pflegemama zu prächtigen und wunderschönen
Jungkatern heran. Sie sind allerdings noch immer sehr schüchtern und
lassen sich kaum anfassen. Lucien ist zwar der größte der
Geschwister, aber was er an Körpergröße voraushat, fehlt ihm an Mut.
Er ist der Ängstlichste unter den Dreien.
Abgesehen von ihrer Angst vor Menschen sind die Kater absolut sozial
gegenüber Artgenossen und kennen sogar Hunde. Sowohl Lucien als auch
Leon und Lancelot werden deshalb nur mit einem ihrer Geschwister
oder als Zweitkatze zu einem ebenfalls sozialen und noch jungen
Partnertier vermittelt. Die neuen Dosenöffner sollten auf keinen
Fall Katzenanfänger sein und kleine Kinder im Haushalt sind ein
Ausschluss-Kriterium für eine Vermittlung. Ideal wäre ein ruhiger
Haushalt und Menschen mit viel Geduld, Fingerspitzengefühl und
Katzenerfahrung.
Am 14. Mai 21 konnten die drei Brüder dann endlich nach Deutschland
reisen und sind gemeinsam in ihre Pflegestelle in Idstein
gezogen. |
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